Cortisol ist ein Stresshormon und ist eigentlich dazu bestimmt, dem Körper dabei zu helfen, mit Belastungen fertig zu werden. Aber was genau hat es mit dem Kinderschlaf zu tun?
Kinder können je nach Alter und physischer Verfassung eine bestimmte Zeit lang wach bleiben. Dann müssen sie schlafen, um ihre „Batterien“ aufzuladen. Wird diese Zeit überschritten – droht Übermüdung und Überforderung. In diesem Moment reagiert der Körper mit Ausschüttung von Cortisol, das übrigens eine ähnliche Wirkung auf den Menschen hat, wie Adrenalin (eine Tasse Espresso vor dem Schlafengehen fühlt sich auch ähnlich an). ⠀
In dieser Situation haben Kinder echte Schwierigkeiten einzuschlafen und brauchen intensive Einschlafhilfen wie z. B. lange an der Brust oder Flasche nuckeln, Schaukeln, herum getragen werden – manche finden dann ausschließlich in Bewegung zur Ruhe, etwa im Kinderwagen oder Auto. Man kennt es gut von älteren Kindern, die noch sehr spät auf sind und plötzlich einen Energieschub haben- hier dauert es ebenfalls entsprechend lange, bis sie sich beruhigen und einschlafen können. Da Cortisol vom Körper sehr lange abgebaut wird, sorgt es in der Nacht ebenfalls dafür, dass Kinder nicht nur sehr oft aufwachen, sondern oftmals nur mit aufwendiger Hilfe wieder einschlafen können. ⠀
Das einzige, was man tun kann, um der Übermüdung vorzubeugen – ist zu Beobachten. Die Anzeichen von Müdigkeit erkennen und optimale Einschlafbedingungen schaffen.
Wenn ein Kind gesund ist und nicht gerade zahnt, keinen Hunger hat, müde und entspannt ist, dann sollte das Einschlafen nicht länger als 30 Minuten dauern.